Beide Mannschaften begannen das Spiel nervös und taktisch zurückhaltend.
Doch recht schnell gingen die Kasendorfer in der 13.Minute durch Luft in Führung. Vorausgegangen war ein genauer Pass vom Kapitän Ellner in den Strafraum der Wiesauer Elf. Nun erhöhte auch die Heimelf das Tempo und es stellten sich nun viele Torchancen für die SSV-Elf ein.So verpassten Pistor, Grasgruber und Luft ihre doch klaren Möglichkeiten um für Kasendorf zu diesen Zeitpunkt schon alles klar zu machen. Zwischenzeitlich hatte Bartl für die Gäste die einzigste Möglichkeit ausgelassen,um in der ersten Halbzeit auszugleichen.Er scheiterte in der 38.Minute am souverän haltenden Kasendorfer Torwart Putschky. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte die Heimmannschaft in der 44.Minute durch Klaus auf 2:0 nach vorhergehenden Zuspiel von Ellner.
Die zweite Halbzeit begann mit einen Paukenschlag. In der 46.Minute viel die Vorentscheidung für den SSV,als Luft mit einen Alleingang erfolgreich zum 3:0 abschloss. Danach ließen es die Einheimischen etwas ruhiger angehen und wurden prompt bestraft durch den 3:1 Gegentreffer. Gebhard überwindet in der 63.Minute Putschky mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz.Als dann aber Luft nach tollen Pass von Grassgruber das 4:1 erzielte, war die Partie entschieden.Die Gäste aus Wiesau hatten nun nichts mehr entgegenzusetzen.So vielen noch zwei schön heraus gespielte Treffer für die Kasendorfer. Zuerst war in der 81.Minute der kurz zuvor eingewechselte Goalgetter Krauss mit einen tollen Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich. Grassgruber setzte in der 89.Minute mit einem gefühlvollen Heber über Gästetorwart Höcht den Schlusspunkt zum 6:1 Endstand. Insgesamt ein hoch verdienter Sieg der Einheimischen in einen fairen Spiel, bei dem Schiedsrichter Klerner ein leichtes Amt hatte.
Andreas Bär
Nach der 0:7-Klatsche beim FC Türk Hof hat sich der SSV Kasendorf eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen die SpVgg Wiesau, einen direkten Verfolger, ließ der Bezirksliga-Tabellenführer ein locker herausgespieltes 6:1 folgen.
Aus Kasendorf Andi Bär
Weiterhin ohne Toptorjäger Markus Krauß, der nach überstandenem Muskelfaserriss auf der Bank Platz nehmen musste, dafür mit dem unbedingten Willen, die Hofer Scharte auszuwetzen, starteten die Kasendorfer bei herrlichem Fußballwetter. Wiesaus Trainer Rudi Fichtner musste nicht nur auf seinen Sohn Ralph verzichten, der beruflich in Hamburg weilt. Auch Polizist Daniel Hösl musste bei den Maikundgebungen Dienst tun. Fichtner wäre nicht Fichtner, hätte er die beiden nicht doch kurzerhand auf den Spielberichtsbogen geschrieben. "Die sollen etwas rätseln", schmunzelte er süffisant.
Kasendorfer Offensive mit furiosem Start
Vom Fichtnerschen Kniff ließen sich die Hausherren freilich nicht beirren. Schon nach zwei Minuten hatte Keeper Höcht bei einem Ellner-Eckball allerhöchste Mühe. Kasendorf drückte von Beginn an auf die Temposchraube und versuchte Druck zu machen. Mit Erfolg. Ellner setzte sich auf dem Flügel durch, bediente Luft. Der setzte sich zentral positioniert überlegt durch und verwandelte im Stile eines Torjägers (14.). Die personell arg gebeutelten Wiesauer, Rudi Fichtner hatte gerade einmal zwei Wechselspieler an Bord, waren mächtig beeindruckt vom Kasendorfer Offensivwirbel und hatten dem eine Hälfte lang nur wenig entgegenzusetzen. Immer wieder kamen die Hausherren über Grasgruber, Ellner, Klaus und Sesselmann gefährlich nach vorne, die beiden Sturmspitzen, Luft und Pistor, sorgten für einige Verwirrung in der Wiesauer Hintermannschaft. Pech hatte Grasgruber, dass sein Kopfball nach Lufts Flankenball knapp am Kasten vorbeiging (17.). Nicht viel besser erging es Luft, dessen Abnahme nach Sesselmanns Flankenball an die Querlatte klatschte (29.). Und auch Pistor hatte das Glück nicht gepachtet. Klaus setzte sich auf der linken Bahn eindrucksvoll durch, sein weiter Flankenball fand Pistor, dessen Schussversuch am langen Pfosten vorbeitrudelte (31.). Der bis dahin fahrlässige Umgang mit den sich bietenden Möglichkeiten hätte sich für den SSV vor dem Pausentee fast noch gerächt. Lautons feiner Flankenwechsel auf Kapitän Bartl stürzte die Kasendorfer Hintermannschaft in ein Sekundenchaos. Bartl suchte Daniel Wölfel, der am bis dahin nicht getesteten Keeper Bernd Putschky scheiterte. Nur zwei Minuten später der nächste Test für den einheimischen Schlussmann. Einen 35-Meter-Freistoß von Bartl faustete er humorlos aus der Gefahrenzone. Einen bitteren Rückschlag mussten die Wiesauer kurz vor der Pause hinnehmen. Ellners Flankenball auf Pistor landete wohl hinter der Torlinie - wie Pistor hernach auch zugab. Schiedsrichter Klerner pfiff allerdings nicht, da sein Assistent die Fahne nicht hob. Pistor schaltete am schnellsten und bediente Klaus, der gegen sich schon wieder nach vorne orientierende SpVgg-Defensivakteure dementsprechend problemlos einschieben konnte.
Wiesau kommt besser auf
Nach dem Wechsel ging es Schlag auf Schlag. Erst verpasste Wiesau den Anschlusstreffer, ehe Sebastian Luft mit der ersten Kasendorfer Aktion die scheinbare Vorentscheidung markierte. Nach einem Zusammenprall von Libero Haberzett mit Andreas Pistor landete das Leder beim lauernden Stürmer, der postwendend abschloss (46.). Das Zeichen zur Aufholjagd für bis dahin nur selten auffällig agierende Wiesauer. Ein scheinbar unsichtbarer Hebel wurde umgelegt. Kasendorf ließ im Mittelfeld die bis dahin gezeigte Souveränität vermissen und gab das Heft des Handelns aus der Hand. Wiesau nahm diese Einladung dankend an. Bartl schickte Gebhard auf die Reise, der alleine vor Putschky auftauchend knapp verzog (51.). Nur zwei Minuten später prüfte Bartl Keeper Putschky mit einem 30-Meter-Knaller - der Torwart blieb Sieger. Nach einer Stunde war es schließlich soweit: Nach einem Höcht-Abschlag behinderten sich Ellner und Friedrich beim Kopfballduell, Bartl schickte Wölfel auf die Reise. Der quirlige Offensivmann bediente den nächstjährigen Wiesauer Spielertrainer, Mario Gebhard, der nur noch einschieben musste - die Partie war urplötzlich wieder offen, zumal die Kasendorfer ihre Sicherheit einbüßten und es fast so schien, als hätten sie Angst vor dem Sieg. Doch die Offensivbemühungen der Hausherren versandeten nicht. Und so sorgte Sebastian Luft mit seinem dritten Streich schnell wieder für klare Verhältnisse. Grasgruber bediente seinen Spielpartner mustergültig mit einem überlegten Pass in die Gasse. Doch Wiesau gab sich nicht geschlagen. Die Gäste lauerten auf den neuerlichen Anschlusstreffer. Doch alleine vor Putschky auftauchend versagten Daniel Wölfel nach Sesselmanns Ballverlust die Nerven und der verpasste (70.). Eine Minute später zog Putschky ihm den Zahn: Einen 16-Meter-Schuss parierte der Schlussmann in eher ungewohnter Art und Weise mit dem Fuß. Es war das letzte Aufbäumen der Wiesauer, denen Torjäger Krauß nur eine Minute nach seiner Einwechslung den endgültigen K.o verpasste: Nach Ellners Vorlage präsentierte der Ligatorjäger seine Qualitäten eindrucksvoll, setzte sich gegen zwei Leute durch und traf abgezockt wie eh und je. Den Schlusspunkt setzte Grasgruber mit einem herrlichen 30-Meter-Schlenzer ins Tordreieck - er sorgte für den zu hoch ausgefallenen 6:1-Sieg der Kasendorfer.
Kasendorf kann Sekt kaltstellen
Während man beim SSV Kasendorf so langsam daran denken kann, den Meistersekt kaltzustellen, wird Wiesau weiterhin auf den zweiten Platz schielen. Die Kasendorfer haben mit der SpVgg Bayreuth 2 noch eine harte Auswärtsaufgabe vor der Nase, ehe vier lösbare Aufgaben ins Haus stehen. Wiesau hofft dagegen auf eine Rückkehr der alten Heimstärke. Dann ist im Kampf um Rang zwei weiterhin alles möglich.