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TSV Kirchenlaibach Speichersdorf - SSV Kasendorf 1:2 (0:1)

Spitzenreiter lässt Souveränität vermissen
Eigentlich lief in Kirchenlaibach doch alles nach Plan für Kasendorf: Schließlich gelang eine frühe Führung. Zumal sich die Gastgeber dann auch noch selbst schwächten. Doch richtig zufrieden konnte Mathias Morck mit dem Spiel seiner Jungs nicht sein.

Aus Speichersdorf Harald Judas
Schlechtes Zweikampfverhalten, dem Gegner zu oft nur zugeschaut und deshalb vollkommen zu Recht während der Woche im Nachholspiel gegen die SpVgg Wiesau verloren. Kein Wunder, dass Coach Thomas Kaufmann nach der Mittwochspartie seine Jungs kritisiert hatte. Die Abwehr verstärken wollte er deshalb nach eigenem Bekunden und so versuchen gegen die favorisierten Gäste eine Ausbeute einzufahren.
Die Gäste aus Kasendorf waren hingegen während der Woche sogar an die Spitze gerückt, nachdem am Mittwoch gegen Froschbachtal ein - allerdings glanzloser - Sieg eingefahren werden konnte. Zuvor jedoch konnten die Gäste auswärts nicht immer überzeugen. Sie gewannen zwar beispielsweise beim bislang torreichsten Saisonspiel mit 7:4 in Oberkotzau, verloren aber auch beim Drittletzten, der SpVgg Selb 13. Favorisiert war der SSV aber dennoch klar, da zuletzt vier Siege in Folge gelungen waren, und das Teams auch schon seit Oktober des vergangenen Jahres nicht mehr verloren hatte.

Optimaler Kasendorfer Start
Beide Teams starten jedenfalls ohne großes Abtasten in die insgesamt intensiv geführte Partie. Schon in der zweiten Minute gab es den ersten Kasendorfer Schussversuch. Nach einer weiten Flanke traf Daniel Grasgruber allerdings nur die Latte, wobei Torwart Obwandner zur Stelle gewesen wäre. Doch letztlich dauerte es doch nicht allzu lange, bis die Gastgeber eiskalt erwischt wurden. Denn ein zu kurz abgewehrter Ball, der in der Anfangsphase in der Defensive verunsichert wirkenden Kirchenlaibacher, kam zu Thomas Ellner, der aus schon recht spitzem Winkel den Ball unhaltbar zum 0:1 unter die Latte drosch. Die Gastgeber fanden nun erst nach und nach ins Spiel. Eine erste gute Gelegenheit bot sich Boschenow, der jedoch übers Gehäuse zielte. Dann in der 15. Minute Bangen bei den Gastgebern, als sich Grauberger an den Oberschenkel fasste. Wenig später war gewiss, dass er auch wirklich raus musste. Damit mussten die Gastgeber ohne ihren Kapitän auskommen, was sie aber in der Folge ganz gut wegsteckten. Inzwischen waren beide Teams ganz gut im Spiel. Als auf Kasendorfer Seite Sebastian Klaus seinen Kollegen Andreas Pistor schicken konnte, schoss dieser aber Torwart Obwandner genau in die Arme. Auf der Gegenseite missglückte Kaufmann ein Schussversuch in aussichtsreicher Position. Dass dann in der 31. Minute Boschenow im Mittelfeld zu hart einstieg und dafür Gelb sah, sollte sich hingegen in der zweiten Hälfte noch negativ auswirken.

Kirchenlaibach war in der Folge vor allem über links gefährlich, wo sich Friedrich auf Kasendorfer Seite das ein oder andere Mal Fehler im Stellungsspiel erlaubte. Obwohl dann Kaufmann per Kopf noch eine gute Gelegenheit hatte und sich die Gastgeber in den letzten Sekunden der ersten Hälfte noch eine Eckballstafette erkämpften, blieb es zum Wechsel beim 1:0 für die Gäste.

Vergessen den Sack zuzumachen
In der Halbzeitpause war der TSV offenbar durch den Trainer noch einmal richtig heiß gemacht worden. Denn die Gastgeber versuchten nun noch stärkeren Druck zu entwickeln. Doch das Tor machten erneut die Gäste, und zwar mit einem Freistoß, bei dem Torwart Obwandner nicht den glücklichsten Eindruck machte. Allerdings muss zu seiner Entschuldigung gesagt werden, dass der Platz doch ziemlich holprig war, was den Freistoß-Aufsetzer wirklich unkalkulierbar werden ließ. Als dann in der 57. Minute Boschenow nach seinem zweiten übermotivierten Foul im Mittelfeld dann mit Gelb-Rot vom Platz musste, schien die Partie gelaufen. Doch die Gastgeber kamen zurück. Kaußler drosch zwar zunächst ebenso über das Tor, wie kurz danach Boschenow. Und erneut nur Aluminium traf dann der durch Kaufmann auf die Reise geschickte Grüner. Doch dann wurde tatsächlich der TSV für seine Bemühungen belohnt. Nach einem weiten Freistoß aus dem Mittelfeld konnte Spielertrainer Kaufmann für das 1:2 sorgen. Nur kurz danach erhielt die Euphorie der Gastgeber dann zwar einen weiteren Dämpfer. Grüner schien wohl einen unpassenden Kommentar abgegeben zu haben, was der Linienrichter prompt dem Referee weitermeldete. Und der Kirchenlaibacher, zuvor schon verwarnt, durfte ebenfalls zum Duschen. Auch in zweifacher Überzahl versuchten die Platzherren nun jedoch weiter ihr Glück in der Offensive. Zu Gute kam ihnen hierbei, dass es Kasendorf nicht verstand, seine Überzahl geschickter auszuspielen. Auch beste Konterchancen verpufften so wirkungslos und häufig auch überhastet. Allerdings gelang es den Gästen dank des geschickt in der Offensive den Ball haltenden Einwechselspielers Markus Wenig und mehrerer taktischer Wechsel in den Schlussminuten zumindest das 2:1 zu halten. Kirchenlaibach hingegen hatte in einer spannenden Schlussphase zwar noch mehrfach Gelegenheiten. Man setzte jedoch nur noch auf weite Bälle und hohe Freistöße in den Strafraum, so dass die Gäste die Lage unter Kontrolle behielten. So blieb es bei einem 2:1-Sieg, der damit weiter an der Tabellenspitze verbleibenden Gäste.

Letztlich zählt nur der Sieg
Fazit: Der SSV Kasendorf versäumte es in Überzahl alles klar zu machen. Es fehlte die rechte Idee, die zwei Mann mehr auf dem Feld Gewinn bringend zu nutzen. So verdiente sich Kirchenlaibach, das sich durch zwei Mal Gelb-Rot letztlich gegen keineswegs überragende Gäste, letztlich selbst schlug, zumindest Respekt dafür, bis zur letzten Minute nicht aufgegeben zu haben. Die Gäste konnten jedoch ihre Siegesserie fortsetzen und Trainer Mathias Morck kann's letztlich egal sein, wie die Punkte erzielt werden.
Am kommenden Wochenende steht für den TSV Kirchenlaibach nun der Auftritt bei der Reserve der SpVgg Bayern Hof auf dem Programm. Der SSV Kasendorf empfängt zeitgleich den FC Tirschenreuth und möchte den Platz an der Sonne verteidigen, was bei der bekannten Heimstärke der Kasendorfer auch machbar erscheint.

Spieler des Spiels

Matthias Sesselmann (SSV Kasendorf)
Mit druckvollem Spiel und vorbildlicher Laufarbeit riss Matthias Sesselmann seine Mitmänner mit. Sein Auge für den Mitspieler und genaues Passspiel machten ihn zu dem Aktivposten im Mittelfeld der Gäste!

Stimmen zum Spiel
Sebastian Höreth (Spieler TSV Kirchenlaibach)
"Wir haben uns leider selbst geschlagen. Die Unterzahl durch die Undiszipliniertheiten war letztlich der entscheidende Punkt."

Mathias Morck (Trainer SSV Kasendorf)
"Ich sage mal, man hat ein zerfahrenes Spiel gesehen. Wir hätten aus der einen oder anderen Situation schon mehr machen müssen. Wir haben aus dem Spiel heraus aber auch nicht die Chancen gehabt. Nach dem 2:0 müssen wir jedenfalls cleverer spielen."

Thomas Kaufmann (Spielertrainer TSV Kirchenlaibach)
"Wir haben sehr viel Aufwand betrieben und mussten etliche Rückschläge wegstecken. Erst die Verletzung von Grauberger, der für uns sehr wichtig ist, dann zwei Gelb-Rote Karten. Darüber muss ich mit der Mannschaft ein Wort reden. Wir haben dann zwar selbst zu neunt nicht die Köpfe hängen lassen, leider ist aber nichts Zählbares herausgesprungen."

TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf: Obwandner, Dadder, Zimmermann 2, Ruf (76. Fürst), Lauer, Grauberger (23. Grüner), Sendelbeck, Höreth, Boschenow, Kaußler, Kaufmann T.
SSV Kasendorf: Putschky, Haack, Mühmel, Stübinger, Friedrich, Ellner, Pistor (78. Wenig), Klaus (87. Reif), Grasgruber (89. Münch), Sesselmann, Krauß
Tore: 0:1 Ellner (4.), 0:2 Krauß (53.), 1:2 Kaufmann T. (61.)
Schiedsrichter: Tobias Fenkl (SV Hafenpreppach) Schiedsrichter Fenkl behielt auch in brenzligen Szenen die Übersicht und überzeugte mit guter Vorteilsauslegung. Auch die Zusammenarbeit im Gespann klappte fehlerlos!