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TSV Mistelbach - SSV Kasendorf 2:3 (1:3)

Glücklicher Kasendorfer Sieg
Der SSV Kasendorf hat seine Erfolgsserie unter dem neuen Trainer Ralf Ohnemüller durch einen am Ende glücklichen 3:2-Sieg beim TSV Mistelbach ausgebaut. Die Hausherren haben den Kontakt nach oben mit der zweiten Niederlage hintereinander erst einmal verloren.

Aus Mistelbach Andi Bär
Beide Coaches versuchten mit einem 4-2-3-1 zum Erfolg zu kommen. Während Hausherren-Trainer Markus Zeitler auf Stefan Herrmann und Julian Hübner verzichtete - die beiden zuletzt so starken und zuverlässigen Kicker kamen von der Bank - rotierte Ohnemüller Grasgruber für Sesselmann ins Erfolgsteam. Die offensive Ausrichtung beider Teams machte sich dabei schnell bemerkbar.

Die Feuerwehr lässt grüßen
Die Partie ging ohne jegliche taktischen Scharmätzel los: Offenes Visier auf beiden Seiten war die Devise. Es war keine Minute gespielt, als Lukas Mader seine Farben in Führung brachte: Gegen seine trockene Abnahme war Tobias Bauerschmidt chancenlos. Die Freude über den Führungstreffer währte bei den Hausherren aber nur eine Minute: Quasi im Gegenzug nahm Youngster Daniel Weiner das Leder aus 20 Metern fulminant ab, der für den verletzten Stammkeeper Björn Seeger ins Tor gerutschte Florian Stahlmann war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Es ging weiter Schlag auf Schlag: Einen von Stahlmann geklärten Ball staubte Sturmtank Andreas Pistor in Torjägermanier ab (9.) - die Gäste gingen erstmals in Führung. Schluss mit offensiver Spielfreude war damit freilich längst nicht: Zwei Minuten später bediente Tobias Littig den aufgerückten Marc Weber, der nur um Haaresbreite am langen Pfosten vorbeivisierte (11.). Ludwig, früh mit Gelb belastet, zog aus 20 Metern fulminant ab, Bauerschmidt kratzte das Leder sehenswert über die Latte (18.), den direkt getretenen Ansari-Eckball entschärfte er ebenso. Was sich schon zu diesem Zeitpunkt andeutete: Es sollte eine extrem nicklige Partie werden, die Schiedsrichter Großmann nicht früh genug in Griff bekam. Insbesondere der geniale Mistelbacher Spielmacher Fabian Ansari durfte sich mehrfach bei ihm bedanken, dass er länger als eine halbe Stunde mitwirken durfte. Allerspätestens nach einem harten Einsteigen im Mittelfeld (33.) hätte er den Gelben Karton sehen müssen - doch auch da ließ der Unparteiische Gnade vor Recht walten. Zwei Minuten später sah dafür Teamkollege Tobi Littig für ein vergleichsweise harmloses Einsteigen den Gelben Karton, genauso wie eine Minute später Kasendorfs Hösch - dem Fortgang der Partie tat der Schiedsrichter mit diesen Entscheidungen keinerlei Gefallen. Unzweifelhaft richtig war seine Entscheidung kurz vor dem Pausentee, als Andreas Pistor von Mistelbachs Kapitän Claus Fiedler fast schon abgeblockt war, Keeper Stahlmann den SSV-Angreifer am Fuß traf und der Schiri auf den Punkt zeigte. Kasendorfs Keeper Tobias Bauerschmidt erwies sich einmal mehr als treffsicher vom Elfmeterpunkt und besorgte die beruhigende 3:1-Führung seiner Elf. Bitter für Mistelbach: Einige Minuten vorher traf Patrick Dippold im Laufduell Tobias Littig im Strafraum glasklar an der Ferse. Da blieb der ebenso fällige Pfiff aus.

Kasendorf steht zu tief, Mistelbach drückt
Dieser dritte Treffer kurz vor dem Pausentee sollte für die Kasendorfer noch Gold wert sein. Schließlich entwickelte sich etwas, dass mit einem schönen Fußballspiel nicht mehr ganz so viel zu tun haben sollte. Die kleinen und größeren Fouls nahmen zu, Kasendorf igelte sich in der Defensive ein, von einem Spielfluss war nur noch wenig zu sehen. Wenn einer spielte, dann waren das die Hausherren, die vehement auf den Anschlusstreffer drückten. Mit Erfolg. Einen Versuch des eingewechselten Herrmann konnte Bauerschmidt noch parieren, gegen den von Dippold abgefälschten Ansari-Hammer aus der zweiten Reihe war er machtlos. Die Partie stand auf des Messers Schneide. Beide Farben hielten nun vehement dagegen, kleinere Foulspiele prägten die Szenerie. Und Schiedsrichter Großmann, der (zu) großzügig mit seinen Karten umging. Völlig zu Recht vom Platz flog Lukas Mader nach einem harten Einsteigen im Mittelfeld - er traf Haack mit etwas zu hohem Bein im Zweikampf in Kniehöhe (70.). Doch auch in Überzahl konnte Mistelbach nicht mehr genug Druck entwickeln, um die Kasendorfer Hintermannschaft in echte Schwierigkeiten zu bringen. Nach einem Ansari-Freistoß klärte Bauerschmidt einen Baumgärtel-Kopfball (79.), Littigs Nachschuss wurde abgeblockt, auch Fiedler hatte kein Vollstreckerglück. Und so blieb es, wie es war: Die Kasendorfer feierten einen am Ende glücklichen Sieg, den sie sich aufgrund der starken ersten Hälfte gegen nach der schnellen Führung zu zögerlichen Mistelbacher hart erarbeiteten. Turbulent wurde es kurz vor Ende noch einmal: Erst wanderte der erstmals nach langer Zeit wieder mitwirkende Sebastian Klaus mit der Ampelkarte, ehe der Unparteiische eine klare Tätlichkeit von Luft nach Spielende übersah. Der entzog sich der "liebevollen Umarmung" Webers mit einem heftigen Check. Der Tiefpunkt einer ganz schwachen Schiedsrichterleistung.

Kasendorf hat Rückenwind, Mistelbach den Kontakt verloren
Auch im sechsten Spiel unter Ralf Ohnemüller feierten die Kasendorfer damit mindestens einen Punktgewinn, wittern Morgenluft. Der TSV Mistelbach dagegen hat durch die zweite Niederlage in Folge den Kontakt nach ganz vorne verloren.

TSV Mistelbach: Stahlmann - M. Weber, D. Weber, Baumgärtner, Mader, Walder (46. Hermann), Ansari, Littig, Röbel (79. Meinhardt), Ludwig (62. Hübner), Fiedler
SSV Kasendorf: Bauerschmidt ,Hellmuth (69. Klaus), Stübinger, Dippold, Grasgruber, Ellner, Haack, Hösch (81. Potzel), S. Luft, Weiner (88. F. Luft), Pistor
Tore: 1:0 Mader (1.); 1:1 Weiner (2.); 1:2 Pistor (10.); 1:3 Bauerschmidt (45. Foulelfmeter); 2:3 Eigentor (59.)
Rote Karte: Mader (70.)
Gelb-Rote Karte: Klaus (90.+3)
Schiedsrichter: Ralf Grossmann (TBVfL Neustadt Wildenheid)
Zuschauer: 150