Pistor schießt SSV zum Derby-Sieg
Nach nur zwei Minuten brachte Matthias Pistor die Gäste in Führung und die Hausherren damit aus der Fassung. Katschenreuth agierte nach dem Gegentor sichtlich nervös und musste das Spielgerät kurz darauf erneut aus den Maschen holen: Nach einem Eckstoß erhöhte Dominik Schorn für Kasendorf auf 2:0 (10.). Im Anschluss blieb der SSV vor allem durch das schnelle Umschaltspiel gefährlich und setzte die Hausherren unter Druck. Der VfR brauchte bis zur 37. Minute, um die erste Torchance zu verbuchen - Kasendorfs Torhüter Cukaric vereitelte den Versuch von Hoffmann jedoch.
Kurz vor der Pause offenbarte Cukaric aber Schwächen, als er einen halbhoch getretenen Freistoß noch vorne prallen ließ - im Nachfassen hatte er die Kugel jedoch sicher.
Nach dem Seitenwechsel kam der VfR verbessert aus der Kabine, was auch Trainer Detlef Zenk gefiel: "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie sich in der zweiten Hälfte präsentiert hat. Wäre der Anschlusstreffer noch irgendwie reingerutscht, hätte es hier noch einmal richtig gebrannt." Katschenreuth zeigte sich jetzt selbstbewusster und bot dem Favoriten Paroli. Einziges Manko: klare Tormöglichkeiten sprangen für die Hausherren zunächst nicht heraus.
Als sich der VfR im weiteren Verlauf Chancen erarbeitete, fehlten oft wenige Zentimeter oder das Quäntchen Glück zum Anschlusstreffer. In der 87. Minute machte Matthias Pistor alle VfR-Hoffnungen zunichte: Nach einem Patzer von Schlussmann Buß erhöhte er mit seinem zweiten Treffer auf 3:0. Ein Punktgewinn gegen den Ex-Landesligisten war für Katschenreuth somit außer Reichweite - Kasendorf entführte die drei Punkte verdient, gewann aber zu hoch. "Der Spielverlauf war unser größter Feind, der Beginn war äußerst unglücklich für uns", sagte Trainer Zenk. "Wir werden das Spiel jetzt aber abhaken und uns darauf konzentrieren, die Punkte gegen Neudrossenfeld zu holen", sagte Zenk nach dem Spiel.
Trotz des Sieges ist Kasendorf-Trainer Christoph Wächter kritisch: "Wir haben gut angefangen. Aber der Doppelschlag war auch Gift für unser Spiel." Besonders im Zentrum hätte seine Mannschaft den Katschenreuthern zu viele Chancen durchgehen lassen. "Wir kamen nicht richtig in unser Spiel, aber die Punkte nehmen wir gerne mit", sagt Wächter. Obwohl die Kasendorfer bisher ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen, will Wächter nicht an den Wiederaufstieg in die Landesliga denken. "Dort wurden wir nur kritisiert und belächelt." In der vergangenen Saison stand Kasendorf mit 28 Niederlagen abgeschlagen im Tabellenkeller - doch in dieser Saison hat der SSV wieder Spaß am Fußball.