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75 Jahre SSV Kasendorf Ehrenabend am 07.07.2023

75 Jahre SSV Kasendorf

Der Kasendorfer Spiel- und Sportverein wurde am 11. April 1948 in der Gastwirtschaft Weiß gegründet. Unter dem damaligen 1. Vorstand Fritz Frisch begann man mit 35 Gründungsmitgliedern und steht mittlerweile bei 580 passiven wie aktiven Mitwirkenden. Ganze 75 Jahre sportliche und menschliche Geschichte mit Erfolgen und Enttäuschungen wurden seitdem durchlebt.

In dem beschaulichen Örtchen Kasendorf, am Fuße zur Fränkischen Schweiz, eingebettet vom Magnusturm und Prellitz, wurde Sport früher eher klein geschrieben. Aber dennoch zeigt dieser Einblick, dass es absolut kein Fehler war, in einer Zeit als Gesangs- und Musikverein dominierten, einen weiteren Verein mit dem SSV Kasendorf zu gründen. Nach nun mehr einem Dreivierteljahrhundert gibt es da so einiges zu berichten.

Beginnend mit der Sportplatzfrage, welche im Frühjahr 1949 mit dem Bau am heutigen Standort beantwortet wurde, über die Errichtung eines eigenen Sportheims im Jahre 1976 – der SSV wuchs mit seinen Aufgaben. Aber damit nicht genug. Beflügelt durch die sportlichen Erfolge entstand von 1985 bis 1987 der „Bolzplatz“ oberhalb des Sportgeländes als weiteres Spielfeld und schon ein Jahr später erneuerte man das Hauptspielfeld von Grund auf. Weitere Aufgaben, wie die Erweiterung um zwei neue Umkleidekabinen im Jahre 2004 und der Einbau von modernen Wärmepumpen standen an. Genauso die Aufstellung einer Hütte mit Strom- und Wasseranschluss für die Bewirtung auf dem oberen Spielfeld wurde unter anderem durch zahlreiche ehrenamtliche Arbeitsstunden zusammen gemeistert. Das war ebenso bei der letzten Modernisierung der „Bernhard-Münch-Sportstätte“ der Fall. Dabei wurden die in die Jahre gekommenen und viel zu kleinen Toilettenräume komplett umgebaut und erweitert.

Nachdem sich zunächst nur die Erwachsenen offiziell zum gemeinsamen Fußballspielen trafen, wurde Ende der 50er-Jahre auch die Jugendarbeit forciert. Zunächst gab es nur eine Schüler- und eine Jugendmannschaft. Später, Anfang der 80iger Jahre wurde dann in Altersstufen von A- bis G-Juniorenteams unterteilt. Von der G- bis zur E- Jugend ist auch heute noch eine reine eigene Jugendabteilung aktiv. Seit dem Jahr 2005 ist der SSV Kasendorf zudem Gründungsmitglied und ein Teil in dem separat stehenden Verein „JFG Maintal/Friesenbachtal“, um den Fortbestand der Jugendförderung gewährleisten zu können. Seit 1991 kämpft unsere „Zweite“ eigenständig in aufstiegsberechtigten Klassen um Punkte. Bereits 1992/93 wurde sie unter ihrem langjährigen Coach Peter Kühlein Meister und spielte 5 Jahre in der „B-Klasse“ (heutige Kreisklasse). Nach der Meisterschaft 1999/2000 unter Klaus Eichhorn ging es erneut nach 5 Jahren wieder zurück in die A-Klasse. Unter dem Spielertrainer André Wondra gelang der „Zweiten“ 2007/08 als Meister der erneute Aufstieg in die Kreisklasse. Seither hat sich unsere Zweite in der Kreisklasse als feste Größe etabliert.

Und wäre nicht Corona dazwischengekommen, wer weiß ob nicht unsere „Zweite“ 2020 in die Kreisliga aufgestiegen wäre. Im März lag die Mannschaft unter Sebastian Klaus noch an erster Stelle. Aufgrund des Abbruches der Saison und der darauffolgenden „Quotientenregelung“ (Punkte geteilt durch Spiele) fiel das Team am „Grünen Tisch“ auf den zweiten Platz zurück. Es hatte zwar die meisten Punkte, aber auch schon mehr Spiele absolviert.

Unsere 1. Herrenmannschaft kann auf viele großartige Erfolge zurückblicken. Mit vielen Eigengewächsen konnten, unter dem Erfolgs-Trainer Rudi Eck, nacheinander 1985/86 und 86/87 zwei Meisterschaften gefeiert werden und der SSV spielte plötzlich in der Bezirksliga. Nur drei Jahre später, gelang als Tabellenzweiter nach dem Sieg im finalen Ausscheidungsspiel sogar der Sprung in die Bezirksoberliga. Fast 10 Jahre gehörte der SSV dieser höchsten oberfränkischen Liga an. Besonders die Begegnungen gegen Ludwigschorgast (knapp 1000 Zuschauer) und gegen den ATS Kulmbach (2:2) mit annähernd 2000 Zuschauern, bleiben unvergesslich. Seit dem Spiel gegen Kulmbach im April 1992 gibt der SSV sein Fußballheft „SSV-aktuell“ heraus. Allerdings mussten zur Jahrtausendwende nacheinander zwei Abstiege hingenommen werden und der SSV kickte für einige Jahre in der Kreisliga.

Ab 2008/09 begann die zweite Hochphase des SSV im fußballerischen Bereich. Zunächst gelang unter Matthias Morck die Meisterschaft in der Kreisliga und nur zwei Jahre später die Meisterschaft in der Bezirksliga und der erneute Aufstieg in die Bezirksoberliga war perfekt. Mittendrin in diesem Zeitraum durfte der SSV das „Jahrhundertspiel“ gegen den mehrfachen Deutschen Meister, 1. FC Nürnberg, ausrichten. Durch den Gewinn des „Kronenkorkenwettbewerbs“ der Kulmbacher Brauerei, kamen wir in den Genuss die Bundesligamannschaft mit Trainer Dieter Hecking bei uns begrüßen zu dürfen. Vor über 4000 Zuschauern musste zwar eine deutliche Niederlage hingenommen werden, aber alle schwärmen heute noch vom Spiel gegen den großen 1. FCN, zumal die Profis sich nach dem Spiel den vielen Fans sehr offen präsentierten.

In diese Zeit fiel auch im Fußballbereich die Auflösung der Bezirksoberligen. Auch aufgrund des hinteren Tabellenplatzes wurde der SSV in die Bezirksliga zurückgestuft. Nach einem „Schnupperjahr“, setzte man in den Folgejahren nochmal zum Sturm in die höhere Klasse an. 2013/2014 wurde man unter dem Trainer Markus Taschner souverän Bezirksligameister. Erstmals in der Vereinsgeschichte durfte der SSV Kasendorf in der Landesliga Nordost, einer von 5 Landesligen in Bayern, antreten. Auf zwei relativ gute Jahre folgte ein mäßiges Jahr und der Weg führte den SSV Kasendorf zurück in die Bezirksliga. Hier verkaufte sich die „Elf vom Magnusturm“ in den vergangenen 5 Saisons aber wirklich toll und platzierte sich in der Schlussabrechnung immer mindestens auf einem einstelligen Tabellenplatz. Zweimal sprang sogar Rang 3 (2017/18 & 2021/22) und 2019/21 sogar Platz 2 heraus. Just in dieser Saison erging es auch der Ersten wie unserer Zweiten. Auch sie führte vor Abbruch durch Corona die Tabelle noch an, fiel aber ebenfalls durch die „Quotientenregelung“ auf Platz zwei zurück. Diese Erfolge sind unter anderem Christoph Wächter zu verdanken, der seit Oktober 2016 als Cheftrainer installiert wurde.

Neben den guten Platzierungen in der Bezirksliga Ost gehörten auf jeden Fall auch die Pokalauftritte zu den absoluten Highlights. Nachdem man in vergangener Zeit schon mehrfach im Finale gescheitert war, konnte man 2019 durch einen 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen gegen den TSV Burgebrach endlich den Pokal gewinnen. In dem Toto-Pokalfinale des Kreises Bamberg/Bayreuth/Kulmbach hatte Burgebrach (Tabellenführer der Bamberger Kreisliga) zwar Heimvorteil, dennoch zogen unsere Jungs mit dem Gewinn des Pokals in die 1. Hauptrunde des Toto-Pokals auf Landesebene ein. Dort ging der Siegeszug zunächst weiter als man vor  heimischem Publikum den damaligen Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg überraschend mit 1:0 bezwingen konnte. In Runde zwei war dann gegen den Drittligisten FC Würzburger Kickers vor über 1.000 Zuschauern Endstation. Man schlug sich aber sehr tapfer und so hieß nach 1:4-Niederlage schlussendlich raus mit Applaus.  

Aber auch neben dem Fußballplatz konnten über die Jahre weitere Sportarten, bzw. Sparten in den Verein aufgenommen werden.

Bereits 1958 wurde, vorwiegend durch die Initiative von Isa Jakob eine Handballabteilung gegründet. Nachdem sie nach dem ersten Spiel Kasendorf verließ, übernahm Kuni Groß, ein wahrer Glücksgriff für den Kasendorfer Sport, die Geschicke der Damenhandballerinnen. Zunächst spielte man im Sommer auf dem Großfeld und nur im Winter in der Halle. In den kalten Monaten wurden die Übungsstunden anfangs noch im „Lauterbach-Saal“ abgehalten. Ende der 60ziger Jahre wurde dann komplett auf Kleinfeld umgestellt.

Kuni Groß gründete 1987 nach ihrer aktiven Handballzeit eine Gymnastikgruppe. Am 11.11.2017 konnte das 30jährige Bestehen der Seniorensportgruppe im Sportheim gefeiert werden.

In den 90ger Jahren bildete sich, vorwiegend aus ehemaligen Handballerinnen, eine weitere „besondere Frauensportgruppe“, die sich Woche für Woche trifft, um hauptsächlich bei Ballspielen, gesellig in einer Gemeinschaft Sport zu treiben. Andere Sportarten zur Fitness wurden kreiert. So trafen sich, hauptsächlich weibliche Sportlerinnen, zur Stepp-Aerobic und auch zum rhythmischen Tanzen. Auch Nordic-Walking wurde noch angeboten, fand aber in letzter Zeit leider wenig Interesse.

Und es gab auch weiterhin immer etwas zu tun:

2004 wurde das Sportheim um zwei neue Umkleidekabinen erweitert und zukunftsweisend eine neue moderne Wärmepumpe von Alpha-Innotec konnte in Betrieb genommen werden. Damit auch am oberen Spielfeld endlich auch eine Bewirtung möglich war, wurde eine Hütte mit Strom und Wasseranschluss aufgestellt.

 

Die in die Jahre gekommenen und viel zu kleinen Toilettenräume wurden 2014 komplett umgebaut und erweitert.

 

Neben den vielen Helfern bei allen Baumaßnahmen zeichnete sich in den letzten 25 Jahre besonders Hans Niegsch aus, der sehr viele ehrenamtliche Arbeitsstunden für seinen SSV Kasendorf einbrachte.

 

So verfügt der SSV über ein tolles Sportgelände in herrlicher Naturkulisse, für das er zu Recht auch immer wieder Lob von anderen Vereinen und Sportlern erhält.

 

Auch auf die Geselligkeit und ein intaktes Vereinsleben, neben allen sportlichen Aktivitäten, wurde immer sehr großen Wert gelegt.

 

Neben unvergessenen Vereinsausflügen und den Silvesterbällen in den früheren Jahren, fanden lange auch noch die traditionellen Faschingsveranstaltungen statt. Weitere Festlichkeiten und Veranstaltungen, wie das Johannifeuer, Schafkopfturnier, Wein- oder Gaßmoosfest sind mittlerweile im Vereinskalender fest etabliert.

 

Des Weiteren wurden schon Dorfolympiaden, Maxit-Firmenturniere, ein Benefizlauf zu Gunsten der Diakonie, ein Bezirksspielfest im Handball, Jugendturniere oder wie 2017 ein großes Reformationsfest auf dem Sportgelände durchgeführt.

 

Der SSV Kasendorf ist auch medial bestens vertreten. Seit fast 15 Jahren können Informationen über den Sportverein aus der bestens gepflegten Internetseite entnommen werden.

Die Geschicke eines Vereins werden maßgeblich von seinen Vorsitzenden mitbestimmt. Bis 1951 führte Fritz Frisch den Verein, von 1951 bis 1959 war dann Karl Wunner 1. Vorstand. Es folgten von 1959 bis 1961 Rudi Grimme, von 1961 bis 1963 Rudolf Wessely. Von 1963 bis sage und schreibe 1994 prägte Bernhard Münch den Verein. Von 1994 bis 1997 leitete Heinz Eschenbacher den Spiel- und Sportverein und von 1997 bis 2002 stand Herbert Allersdorfer an der Spitze. Eine lange und sehr erfolgreiche Ära prägte auch Volker Täuber. Seit 2002 stand er an der Spitze des Vereins und übergab nach 20 Jahren nun das Amt an den aktuellen 1. Vorstand Stefan Lanzendörfer.

Aktuell hat der SSV Kasendorf 5 Abteilungen im Angebot. Neben Fußball, Handball, Gymnastik und Nordic Walking gibt es seit diesem Jahr speziell für unsere kleinsten Mitglieder eine tolle neue Option.

Inspiriert durch das Original „Ballschule Heidelberg“ hat Sebastian Klaus die „Ballschule SSV-Strolche“ ins Leben gerufen, bei der die Allgemeinmotorik der Kinder gefördert wird und großen Zulauf hat. 

Die Feierlichkeiten zur 75-Jahr-Feier begannen am Freitag den 07. Juli um 19 Uhr am Kasendorfer Festplatz. Dort gab Stefan Lanzendörfer, bei bestem Wetter, einen kleinen Rückblick der Geschichte wieder. Volker Täuber wurde für seine besonderen und außergewöhnlichen Leistungen zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Über 20 Jahre leitete er maßgeblich die Geschicke des SSV.

Bei Live-Musik sorgten viele Sportfreunde und Gäste für einen würdigen Rahmen. Der Samstag, 08. Juli stand ganz im Zeichen eines Kleinfeldturniers. Teilnehmer waren zwei SSV-Teams und vier Mannschaften aus Nachbarvereinen. Abgerundet wurde der zweite Tag dann am Abend mit einem geselligen Beisammensein. Komplettiert wurde das Jubiläums-Wochenende am Sonntag, den 09. Juli mit zwei Jugendturnieren und einem echten Highlight. Nachdem der Regionalligist, die SpVgg Bayreuth zwei Wochen zuvor schon zum 75jährigen in Kasendorf angetreten war, gab am Sonntagnachmittag der frischgebackene Meister der Bayernliga Nord und Aufsteiger in die Regionalliga, der FC Eintracht Bamberg, seine Visitenkarte gegen unsere 1. Mannschaft ab.