Doppelter Hösch macht das SSV-Wochenende perfekt
Mit nur zwei Gegentreffern im Gepäck machten sich die Kasendorfer auf den kurzen Weg ins benachbarte Thurnau, um dort dem in seinen bisherigen zwei Heimspielen unbesiegten TSV 1902 die erste Niederlage beizubringen. Trainer Udo Hofknecht musste dabei mit Krüger, Greidl, Friedrich, Drechsel und Youngster Weißfloch fünf Akteure ersetzen, durfte sich allerdings über Unterstützung aus der ersten Mannschaft in Form von Simon Hösch freuen. Sein Gegenüber Klaus Krejtschi musste ebenso eine Handvoll Akteure ersetzen: Statile, Bergmann, Manndecker Mönch und die Butz-Brüder Johannes und Lukas mussten passen.
Aufgrund der zahlreichen Gegentreffer, des Ausfalls von Kai Mönch und der bärenstarken Offensivabteilung der Kasendorfer überraschte Klaus Krejtschi dabei mit einem taktischen Winkelzug. Er opferte die etablierte Viererkette, operierte anstatt dessen mit der "althergebrachten" Taktik um einen Libero. "Es ging fast nicht anders", so der Thurnauer Spielertrainer, "da uns in dem Bereich langsam das Personal ausgeht." Trotz der Umstellung konnten die Aubachtal-Kicker nicht verhindern, dass die Kasendorfer vor der Halbzeit die ziemlich tonangebende Truppe waren und auch immer wieder sporadisch gefährlich vor das Fleischmannsche Tor kamen. So hatte der TSV-Hüter Glück, als ein recht kurios anmutender Ball am Ende auf dem Netz landete. Der Ball schien bereits im Aus, kam als Bogenlampe zurück und Peukert setzte das Leder auf das eigene Netz. Zehn Minuten später war es Routinier Oliver Reif, der an alter Wirkungsstätte aus 20 Metern satt und knapp über den Querbalken visierte (23.). Sieben Minuten vor dem Seitenwechsel dann die zu diesem Zeitpunkt mehr als verdiente Führung. Und wieder eine Aktion aus der Rubrik: Kurios. Einen Flankenball von links auf Simon Hösch klärte Manndecker Markus Amschler mit einem Schubser am Kasendorfer Offensivmann. Alle, inklusive Keeper Fleischmann, rechneten fest mit einem Elfmeterpfiff. Das bittere für den Torwart. Irgendwie fand der Ball den Weg über die Linie. Und statt eines Elfmeterpfiffs ertönte ein Torpfiff - bitter für die Hausherren. Die konterten aber postwendend: Zwei Minuten später visierte der laufstarke und sehr auffällige Thormeyer aus nur zwei Metern direkt auf den abwehrbereiten Schädel von Keeper Wagner - eine schmerzhafte Parade für ihn. Und doch effektiv.
In Halbzeit zwei fingen sich die Hausherren im Glutofen neben dem Freibad und kamen besser in die Partie. Gut für Kasendorf, dass man Simon Hösch in seinen Reihen hatte. Der pfeilschnelle Stürmer tankte sich in der Mitte durch, nutzte eine zu zögerliche Abwehraktion der Schwarz-Weißen und netzte zum zweiten Mal ein (56.) - die Partie schien ob der tropischen Temperaturen und des horrenden, zu betreibenden Kraftaufwandes, gelaufen. Doch die Gastgeber wehrten sich. Abwehrmann Schwarzmeier verfehlte das gegnerische Gehäuse nur knapp (61.), hatte den Anschlußtreffer schon fast gefeiert. Das war es dann aber auch. Die beiden Nachbarn neutralisierten sich fortan im Mittelfeld, gefährliche Offensivaktionen blieben aus, zumal sich die Kasendorfer längst auf die langen Bälle in Richtung Spielertrainer Krejtschi eingestellt hatten und diese kompromisslos unterbanden. Erst in der Nachspielzeit belohnten sich die Gastgeber für ihren (brotlosen) Aufwand, Manndecker Markus Amschler vollstreckte nach einem langen Ball von Libero Florian Bergmann. Zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Es blieb beim alles in allem verdienten Kasendorfer Sieg.